Dolphin America
Es ist März 2023. Der erste Trackday der Saison, der von „Oldtimer Trackdays“ organisiert wurde, verläuft mit Spannung auf der anspruchsvollen Rennstrecke in Oschersleben. Das Wochenende ist durchzogen von Regenschauern, die die Fahrer dazu zwingen, ihr ganzes Können aufzubringen, um die tückische Strecke zu bewältigen. Inmitten der von den Autos aufgewirbelten Gischt taucht eine unbekannte Silhouette auf, die die Aufmerksamkeit neugieriger Betrachter auf sich zieht. Es ist eine schlanke und niedrige Silhouette, die durch die Kurven donnert. Aber was steckt hinter dieser rätselhaften Form, die viele Zuschauer fasziniert? Mach dich bereit für die Geschichte einer legendären Rarität – der Dolphin America!
Um die Geheimnisse des Dolphin America zu lüften, müssen wir noch weiter zurück in die Zeit reisen, bis ins Jahr 1958. Unser Ziel ist San Diego, wo sich die Wege zweier außergewöhnlicher Individuen kreuzten. Bud Hull, ein Meister der Luft- und Raumfahrtindustrie, schloss sich mit John Crosthwaite zusammen, einem brillanten Rennwagendesigner, der zuvor seine Talente der renommierten Marke Lotus zur Verfügung gestellt hatte. Gemeinsam gründeten sie das visionäre Unternehmen Dolphin Engineering Company.
Ihre erste Kreation, der Mk.1, erschien als Junior-Rennwagen mit Frontmotor, angetrieben von einem feurigen Fiat 1100-Motor. Aufgebaut auf einem Gitterrohrrahmen mit 85-Zoll-Radstand, zeigte sich schnell die Wettbewerbsfähigkeit und ließ die Konkurrenz weit hinter sich.
Doch vor dem Hintergrund dieser Automobilrevolution eroberten Mittelmotor-Rennwagen die Vorherrschaft auf den Rennstrecken und zwangen Dolphin dazu, sich unermüdlich auf die Suche nach ihrem eigenen Mittelmotor-Rennsportwundern zu machen. Mit ihrer Leidenschaft verfeinerten die Dolphin-Ingenieure ihre Designs in neun Iterationen, von denen jede eine Verkörperung ihres unermüdlichen Strebens nach Perfektion ist.
1961 hobt sich der Vorhang für ihr Hauptwerk: der Dolphin International. Es ist ein Meisterwerk der Formel Junior und präsentiert ein elegantes und raffiniertes Design mit einem leichten Stahlrohr-Spaceframe-Chassis, das mit einer Karosserie von Dick Troutman abgerundet ist.
Die Dolphin Juniors waren mit mäßigem Erfolg auf den Rennstrecken unterwegs und fanden in den Händen ihres geschätzten Fahrers Ken Miles ein außergewöhnliches Talent. Ein bemerkenswerter Triumph ist Kurt Neumanns Sieg in Riverside im Juni 1962, der zeigte, dass Dolphin wettbewerbsfähig ist.
Es folgten jedoch Änderungen, denn John Crosthwaite verabschiedete sich von der Firma, denn er fühlt sich von der Faszination angezogen, Mickey Thompsons beeindruckende Indy-Cars zu entwickeln und sich später dem prestigeträchtigen BRM-Formel-1-Designteam anzuschließen. Bühne frei für Don Maslin, ein brillanter Ingenieur und erfahrenen Designer des Lotus 11. Mit seinem geschickten Gespür veränderte sich das Dolphin-Erbe erneut.
Maslins Modifikationen steigerten das Dolphin-Erlebnis, indem sie die Spur von 47 auf 51 Zoll verbreitern und so eine faszinierende Sport-Rennkarosserie schafften, die den hinteren Teil des Lotus mit aufwändig geformten Kotflügeln verbindet, die die Nase des International umschließen. Die daraus resultierende Ästhetik entfesselt einen radikalen Reiz und erobert die Herzen von Liebhabern und Enthusiasten gleichermaßen, die über die Kühnheit des Dolphin-Designs staunen.
Die Geburt des Dolphin America – eine harmonische Verschmelzung von Ingenieurskunst und Kunstfertigkeit. Die erste Version, angetrieben von einem kraftvollen 750-cm³-Coventry-Climax-Motor, geht auf die Rennstrecke, dicht gefolgt von einem Wunderwerk mit 1100-cm³-Climax-Motor, das in den fähigen Händen des Rennfahrers Ron Cole seinen Ruhm findet.
Es ist jedoch der von Abarth angetriebene Dolphin America mit 750 cm³ SOHC, der die fesselndsten Kapitel in den Annalen der Rennsportgeschichte schreibt. Unter der Führung des meisterhaften Dan Parkinson erobert dieses Fahrzeug 1964 und 1966 die H-Modified-Nationalmeisterschaften und prägt sich seinen Namen unauslöschlich in die Herzen von Rennsportbegeisterten auf der ganzen Welt ein.
Doch das Schicksal nimmt eine Wendung in der Geschichte. Im Jahr 1962 sehnt sich Otto Zipper, ein bekannter Porsche-Händler aus Kalifornien, danach, seine Siegesserie mit den verehrten Porsche RS Spyders fortzusetzen. Da es Zipper nicht gelingt, seinem treuen Fahrer Ken Miles einen der begehrten Bergspyder aus dem Porsche-Werk zu sichern, wendet er sich an Dolphin Engineering und bittet sie, einen bemerkenswerten Hybriden zu entwickeln.
Das Ergebnis ist der Dolphin Zipper America – ein 1.100 Pfund schweres Wunderwerk, das im Vergleich zum R/S von Porsche 160 Pfund leichter ist. Mit seinem steifen Rahmen und der hochmodernen Federung versetzt es die Rennwelt in Aufregung und versetzt seine Konkurrenten in Angst und Schrecken. Ken Miles ergreift das Steuer und führt den Dolphin Zipper America 1963 zu einer Reihe überwältigender Siege. Aus der Porsche-Fabrik hört man jedoch Unmut, den man ist mit Zippers kühner Hybridkreation unzufrieden. Unter Druck ist Zipper gezwungen, das Projekt zu stoppen, wenn er weiterhin Porsche in Kalifornien verkaufen möchte.
Während die Kreationen von Dolphin Erfolg haben, wird Dolphin Engineering 1964 von der finanziellen Not heimgesucht. Da das Unternehmen den wirtschaftlichen Abschwung in Kalifornien nicht überwinden kann, ist es gezwungen, seine Türen zu schließen. Doch ihr Erbe bleibt bis heute bestehen.
Dank der Vision von Dolphin Engineering zieren über 40 Automobilwunder die Welt, darunter die geschätzten frühen Junioren, die berühmten Dolphin Internationals und die legendären Dolphin America – ein Beweis für die Träume und Bestrebungen, die dieses außergewöhnliche Unternehmen ausmachten.
Zurück zur Strecke in Oschersleben. Der schwarze Dolphin America ist eigentlich Chassis Nr.2. Es wird vermutet, dass Chassis Nr. 2 das Schwesterauto des berühmten Dolphin von Otto Zipper ist.
Als Dolphin 1964 seine Pforten schloss, wurde alles versteigert. Dr. Charles Thompson kaufte damals das America Model No. 2. Dieses bestand aus einem bloßen Rahmen, Aufhängungsteilen, Lenkung, vorderen und hinteren Achsschenkeln, Bremsen und zwei Sitzen. Er ließ es unberührt, bis er es in den 80er Jahren an Phil Binks verkaufte. Phil und sein Sohn Dan Binks restaurierten das Auto in zeitgenössischem Glanz. Das Auto wurde von Dan Spaethe gekauft, der es erfolgreich bei historischen Veranstaltungen wie den Montery Historics einsetzte. Dieses Auto gewann 2008 den „Rolex Award“ für die beste Leistung und Präsentation in seiner Renngruppe. Drei Dolphins haben außerdem den „Ken Miles Award“ für die beste Leistung eines Autos unter 1.500 ccm bei den Monterey Historics gewonnen. Das Auto blieb in Kalifornien und fuhr dort bis 2013 Rennen. Chassis Nr. 2 wurde dann nach England verschifft, wo es 2015 versteigert und von Andreas Schmale gekauft wurde.
Heute ist Fahrgestell Nr. 2 mit einem leistungsgesteigerten 105E Ford Pre-Crossflow-Motor ausgestattet, der über zwei 40 DCOE-Vergaser versorgt wird und ist mit einem Hewland-Fünfganggetriebe und Transaxle-Getriebe kombiniert. Die Räder bestehen aus einer Magnesiumkonstruktion und sind mit einem neuen Satz historischer Dunlop-Rennreifen ausgestattet. Die hinteren Aufhängungsträger bestehen ebenfalls aus Magnesium und die Stoßdämpferkörper wurden aus Reglementsgründen mit Stahlkörpern ausgestattet. Vorne waren serienmäßig Scheibenbremsen verbaut, hinten Trommelbremsen; Allerdings wurden die hinteren Scheibenbremsen mit den originalen Aluminium-Lamellen- und leichteren Trommelbremsen ausgestattet, die auf Wunsch wieder eingebaut werden können.
Andreas nutzt den Dolphin nun für Trackdays und historische Veranstaltungen in Deutschland. Wer es in Aktion sehen möchten, sollte unbedingt die Oldtimer Trackdays-Veranstaltungen besuchen!
Picture yourself transported back to March 2023. The first trackday of the season, organized with impeccable precision by "Oldtimer Trackdays," unfolds with an air of excitement at the demanding Oschersleben circuit. The weekend has been plagued by intermittent rain, forcing drivers to summon every ounce of their skill to navigate the treacherous track. Amidst the spray kicked up by the cars, a mysterious silhuette emerges, capturing the attention of curious onlookers. It's a sleek and low silhouette, thundering through the track. But what is this mysterious presence that has everyone mesmerized? Brace yourself for the tale of a legendary rarity—the Dolphin America!
To uncover the secrets of the Dolphin America, we must journey even further back in time, to the year 1958. Our destination is San Diego, where the paths of two exceptional individuals intertwine. Bud Hull, a master craftsman from the aerospace industry, joins forces with John Crosthwaite, a brilliant racecar designer who had previously lent his talents to the renowned Lotus brand. Together, they birthed the visionary enterprise known as the Dolphin Engineering Company.
Their inaugural creation, the Mk.1, emerges as a front-engined Junior racecar, powered by a fiery Fiat 1100 engine. Built upon a spaceframe with an 85-inch wheelbase, it swiftly proves its mettle, leaving its competitors in the dust.
Yet, in the backdrop of this automotive revolution, mid-engined racecars ascend to dominance, compelling Dolphin to embark on a relentless pursuit of their own mid-engined sports racing marvels. Fueling their passion, Dolphin engineers refine their designs through nine iterations, each an embodiment of their relentless pursuit of perfection.
In 1961, the curtain rises on their magnum opus—the Dolphin International. A Formula Junior masterpiece, it unveils an elegant and sophisticated design, featuring a lightweight tubular steel spaceframe chassis adorned with the exquisite bodywork crafted by the visionary Dick Troutman.
The Dolphin Juniors grace the racetracks with moderate success, finding an exceptional talent in the hands of their cherished driver, Ken Miles. One notable triumph arrives through Kurt Neumann's mesmerizing victory at Riverside in June 1962, igniting the flame of Dolphin's indomitable spirit.
However, as the winds of change blow, John Crosthwaite bids farewell to the company, drawn to the allure of developing Mickey Thompson's awe-inspiring Indy cars and later joining the prestigious BRM Formula One design effort. Enter Don Maslin, a brilliant engineer and a veteran campaigner of the revered Lotus 11. With his skilled touch, the Dolphin legacy transforms yet again.
Maslin's modifications elevate the Dolphin experience, widening the track from 47 to 51 inches, creating a captivating sports racing body that merges the Lotus rear section with carefully sculpted fenders embracing the International's nose. The resulting aesthetics unleash a radical allure, capturing the hearts of aficionados and enthusiasts alike, as they marvel at the audacity of Dolphin's design.
Behold, the birth of the Dolphin America—a harmonious fusion of engineering prowess and artistry. The first iteration, propelled by a spirited 750cc Coventry Climax engine, takes to the track, followed closely by an 1100cc Climax-powered marvel that finds glory in the capable hands of West Coast driver Ron Cole.
However, it is the 750cc SOHC Abarth-powered Dolphin America that writes the most captivating chapters in the annals of racing history. Guided by the masterful Dan Parkinson, this roaring beast conquers the H Modified National Championships in 1964 and 1966, etching its name indelibly in the hearts of racing enthusiasts worldwide.
But fate takes a twist in the tale. In 1962, Otto Zipper, a prominent Porsche dealer from California, yearns to preserve his string of triumphs with the revered Porsche RS Spyders. Failing to secure one of the highly coveted Bergspyder hillclimb cars from the Porsche factory for his trusted driver, Ken Miles, Zipper turns to Dolphin Engineering, beseeching them to fashion a remarkable hybrid.
The result is the Dolphin Zipper America—an 1100-pound marvel, shedding 160 pounds compared to the R/S. With its rigid frame and state-of-the-art suspension, it sends tremors through the racing world, striking fear into the hearts of its competitors. Ken Miles seizes the wheel, guiding the Dolphin Zipper America to a string of resounding victories in 1963. However, whispers of discontent emerge from the Porsche factory, dissatisfied with Zipper's audacious hybrid creation. Under pressure, Zipper is compelled to halt the project if he wishes to continue selling Porsches in California.
While success embraces Dolphin's creations, the cruel hand of financial hardship befalls Dolphin Engineering in 1964. The company, unable to overcome the economic downturn that afflicts California, is forced to close its doors. Yet, their legacy endures, a testament to their passion and innovation.
Over 40 automotive marvels grace the world courtesy of Dolphin Engineering's vision, including the cherished early Juniors, the illustrious Dolphin Internationals, and the iconic Dolphin America sports racers—a testament to the dreams, aspirations, and the tireless pursuit of excellence that defined this extraordinary company.
Through the tapestry of history, Dolphin Racecars emerge as a symbol of untamed passion, innovation, and the relentless pursuit of automotive brilliance. Even in their absence, their legacy lives on, captivating the hearts of enthusiasts who yearn for the days when the roar of engines and the elegance of design converged to create an experience unlike any other.
Back to the track in Oschersleben. The black Dolphin America is acutally Chassis No.2. It is believed that Chassis No.2 is the sister car to the famous Dolphin of Otto Zipper, driven by Ken Miles, who ordered two cars, but through a thread from Porsche only used one.
When Dolphin closed its doors in 1964, everything was auctioned off. Dr. Charles Thompson bought America Model No. 2 at that time. This consisted of a bare frame, suspension parts, a steering rack, front and rear uprights, brakes and two seats. He left it untouched until he sold it in the 80s to Phil Binks. Phil and his son Dan Binks restored the car back to its period correct glory. The car was purchased by Dan Spaethe, who raced it successfully in historic events such as the Montery Historics. This car won the 'Rolex Award' for best performance and presentation in its race group in 2008. Three Dolphins have also won the 'Ken Miles Award' for the best performance of a car under 1,500cc at the Monterey Historics. The car stayed and raced in California until 2013. Chassis #2 was then shipped to England, where it was auctioned in 2015 and bought by Andreas Schmale.
Today Chassis No.2 is fitted with a highly tuned 105E Ford pre-crossflow engine fuelled via twin 40 DCOE carburettors and is combined with a Hewland five-speed gearbox and transaxle. The wheels are a magnesium construction and are fitted with a new set of Dunlop historic racing tyres. The rear suspension uprights are also made of magnesium and the shock absorber bodies have been fitted with steel bodies for compliance. Disc brakes were fitted at the front as standard with drum brakes to the rear; however, rear disc brakes have been fitted with the original alloy finned and lightened drum brakes available for re-instatement, if so wished.
Andreas now uses the car for Trackdays and historic events in Germany. If you want to see it in action, make sure to visit the Oldtimer Trackdays events!